Robs Metal Moments – Best of 2021, so far … (Part 1)
Part 1 - Heavy/Speed Metal, Death- und Metalcore, Power/Symphonic Metal
Das Jahr ist schon wieder halb rum und es wird Zeit meine bisherigen Lieblingsalben zusammenzufassen. (Hatte ich erwähnt, dass ich Listen liebe?) In den nächsten beiden Wochen werde ich in drei Teilen meine Lieblingsalben des Jahres sortiert nach Subgenres mit euch teilen. Über einige der Bands habe ich schon geschrieben, andere hatte ich nur kurz erwähnt und wieder andere hatte ich im Newsletter ganz verpasst. Aber jetzt genug mit der Vorrede und euch viel Spaß mit dem ersten Teil meines Best-ofs 2021 (so far…)!
Heavy und Speed Metal
Heavy Metal ist so etwas wie die Seele des Metals, also ist es nur folgerichtig damit anzufangen. Wie vielfältig das wohl bekannteste Metal-Subgenre sein kann, beweisen die folgenden vier Bands. Zwischen epischen Melodien, schnellen, dreckigen Gitarrenriffs und düsterer Melancholie wird hier jede*r fündig.
Bewitcher – Cursed be Thy Kingdom
Es war eine brillante Entscheidung des US-Amerikanischen Trios Bewticher die Black- und Speed-Metal Einflüsse zugunsten des Rock’n’Roll Anteils etwas runterzufahren. Cursed be Thy Kingdom ist eine Heavy Metal Dampfwalze, die von vorne bis hinten Spaß macht. Seit der Veröffentlichung vergeht keine Woche, in der ich nicht mindestens einmal das Album laufen lassen. Eine der unterhaltsamsten Platten des Jahres.
Burning Witches – The Witch of the North
Fans von Grave Digger, Judas Priest oder auch Warlock werden bei dem Schweizer Quartett voll auf ihre Kosten kommen. Nur ein Jahr nach ihrem letzten Album hat die Band es geschafft, sich vom Songwriting und der Spielfreude nochmal deutlich zu steigern. Die Einflüsse sind zwar klar erkennbar, aber Burning Witches schaffen es jederzeit kreativ damit umzugehen und ihre Eigenständigkeit nicht einzubüßen.
Herzel – Le Dernier Rempart
Das Debütalbum der Franzosen Herzel hat einen rohen Sound, den man heute nicht mehr allzu oft hört. Man mag das jetzt für eine eher suboptimale Produktion halten, aber ich finde es passt perfekt zu dem epischen Heavy Metal des Quintetts. Seit das Album veröffentlicht wurde, bekomme ich die catchy Melodien nicht mehr aus dem Kopf. In der Welle der vielen Traditional Heavy Metal Bands die es aktuell gibt, gehören Herzel zu den Besten.
Tribulation - Where The Gloom Becomes Sound
Für viele fällt Tribulation wahrscheinlich eher in die Black Metal Kategorie, und das mag für die früheren Alben des schwedischen Quartetts auch stimmen. Where The Gloom Becomes Sound hat für mich seine Stärken aber in den doomigen und stimmungsvollem Heavy Metal Passagen. Wie bereits auf dem Vorgänger Down Below bewegt sich Tribulation weiter in atmosphärisch dichten Gewässern und hüllt uns in einen angenehmen Nebel aus Melancholie.
Metal- und Deathcore
Death- und Metalcore haben ja einen nicht immer besonders guten Ruf innerhalb der Szene. Für mich waren es aber vor allem die Metalcore Bands der frühen 2000er, durch die ich zum ersten Mal in Kontakt mit härterer Musik gekommen bin (zusammen mit einigen Power Metals Bands). Und selbst wenn ich in den vergangenen Jahren nicht mehr so viel Core höre, gibt es doch jedes Jahr immer noch einige Alben die mich umhauen.
Vexed – Culling Culture
Das Debüt der britischen progressive Metal-/Deathcore Crew Vexed wurde oft mit den Ukrainer*innen von Jinjer verglichen. Das liegt natürlich an Sängerin Megan Targett, die problemlos zwischen Growls und klarem Gesang wechseln kann. Aber Vexed sind viel mehr als eine Jinjer-Kopie und Culling Culture ist ein vielfältiges und beeindruckendes Debüt, dass sich vor allem durch das kreative Songwriting von vielen Genre-Kolleg*innen abhebt.
Brand of Sacrifice – Lifeblood
Es ist beeindruckend wie eine Deathcore Band so heavy und dabei so eingängig sein kann. Der epische und teilweise fast schon symphonische Zugang der Kandier zu dem Genre ist außergewöhnlich. Lifeblood lässt den Hörenden keine Sekunde aufatmen und schafft es dabei trotzdem unverschämt catchy Melodien zu produzieren.
Humanity`s Last Breath – Välde
Wo Brand of Sacrifice es episch und Vexed progressive angehen, legen die Schweden ihren Fokus auf Atmoshphäre. Die bedrohliche, kalte und fast schon sterile Stimmung auf Välde hat mich gepackt und nicht mehr losgelassen. Ein beeindruckendes Album, dass von den Hörenden alles abverlangt.
Symphonic und Power Metal
Ich liebe große Melodien, epische Erzählungen und Bands, die sich selbst nicht immer allzu ernst nehmen. Kein Wunder also, dass gerade der Power Metal mit Bands wie Sonata Arctica, Avantasia oder Kamelot meine Eintrittskarte in die Welt des Metals waren. Mir kommt es allerdings so vor, dass in diesen Subgenres auch besonders viel Mist unterwegs ist. 2021 war nicht gerade voll mit tollen Alben zu denen ich mein Holzschwert schwingen konnte, um mich auf Abenteuerreise zu begeben. Ein paar Goldstücke gab es dann aber doch, die die Ehre der Subgenres retten!
Epica – Omega
Mit ihrem achten Album haben sich Epica endgültig den Thron des Symphonic Metal erobert. Auf Omega verbinden die Niederländer*innen alles was an Symphonic Metal grandios ist. Bombastische Orchester-Produktionen, eingängige Melodien, catchy Riffs und die brillante Stimme von Simone Simons. Das Album schafft diese Gradwanderung zwischen eingängigen Songs, die aber nicht belanglos oder kitschig werden. Eines der besten Symphonic Metal Alben die ich je gehört habe.
Warrior Path – The Mad King
Die Griechen von Warrior Path sind der wahrgewordene Traum eines jeden Power Metal Fans. Eine epische Fantasy-Story über einen verrückt gewordenen König und seinen jungen Herausforderer? Check! Eine Tonne spektakulärer Gitarrenriffs? Check! Ein Sänger, der der epischen Handlung ebenbürtig ist und wie ein Erzähler wirkt? Check (ernsthaft Daniel Heimans Leistung am Mikro ist fantastisch)! Wer die alten Sachen von Helloween oder Blind Guardian vermisst, der wird hieran seine wahre Freude haben!
Dragony -Viribus Unitis
Wie gesagt, ich mag es, wenn sich Bands nicht zu ernst nehmen. Die Österreicher von Dragony fallen definitiv in diese Kategorie. Ihre Sci-Fi-/Fantasy-Geschichte über Kaiserin Sissi als Zombie und Kaiser Franz-Joseph als Cyborg, die irgendwie versuchen den Krieg für die Österreich-Ungarische Monarchie zu gewinnen (oder so ähnlich, ich habe keine Ahnung) ist absolut over the top! Und ich verstehe alle für die das zu kitschig, zu pathetisch und zu albern ist – aber für mich ist es gerade so auf der Seite großartig und noch nicht im Fremdschambereich. Eine absolute gute Laune Garantie!